BiVEN

Wettbewerbsbeitrag
La Biennale di Venezia

SCHUTZ VOR BARRIEREN | PROTECTION AGAINST BARRIERS

Der primäre Zweck eines Gebäudes ist der Schutz.

Die Architektur erfüllt unter den vielen Aufgaben der Landschafts-, Stadt- sowie der Gebäudeplanung vor allem die Aufgabe des Schutzes. Sie schützt uns vor den Naturereignissen, vor Kälte und Hitze, vor Feuer und Wind, vor Fremden und fremden Blicken. Um diese nur im Ansatz angerissenen Aufgaben zu erfüllen, sind wir gezwungen Barrieren aufzustellen – Hindernisse, die uns helfen sollen die Gefahren, die unseren Lebensraum einschränken, einzudämmen.

 

Eine Auseinandersetzung mit den Begriffen Schutz und Barrieren soll den interessierten Besucherinnen und Besucher die Bandbreite der möglichen Kombinationen dieser gedanklichen Einheit demonstrieren. Sie soll ihnen aufzeigen welchen Ideenreichtum es im Umgang mit dem Thema schon gibt und welches Potenzial für die Zukunft vorhanden ist. Um das Potenzial zu erfahren, wollen wir Barrieren, für viele ein Begriff der Trennung, als verbindendes Element beschreiben. Den Schutz, den sich viele als eine geschlossene und abgeschirmte Behausung vorstellen, möchten wir in Form einer offenen Komposition fassen. Es gilt Ideen herauszuarbeiten, Barrieren zu umgehen und so zu gestalten, dass sie uns weniger hindern als motivieren.

 

Eine symbolische Geste, die eine Barriere zu einem Verbindungselement macht, ist die Errichtung eines Hochwassersteges mitten durch den Österreichpavillon. Eine Erscheinung, die in der Stadt zu Zeiten der Acqua alta ein formgebendes Element ist. Dieser Steg verbindet nicht nur die Plätze, Cafés und Museen miteinander, für alle die Ihn nicht besteigen können, stellt er eine Barriere dar und steht als ein Zeichen für die Ausgrenzung. Gleichzeitig stellen wir fest, dass die immer höher werdenden Pegelstände des Hochwassers, mit der Klimaerwärmung in Zusammenhang gebracht werden - die Klimaerwärmung wiederum mit der Völkerwanderung und der Flucht der von Hungersnöten und Kriegen geplagten Menschen.

 

Es sind Themen, die uns dazu bringen ein interdisziplinäres Team aus Naturwissenschaftler*innen, Politikwissenschaftler*innen und Architekt*innen zusammen zu stellen. Um die Verbindung zu der gemeinsamen Problematik zu verdeutlichen, werden Teams aus Österreich und Italien eingesetzt, die den Hochwassersteg als Plattform und Ausgangspunkt ihrer Arbeiten nutzen sollen,

um gemeinsame Lösungen und Ideen zu präsentieren.      

 

Die vorgegebene Achse, fasst einerseits die Thematik der Ausstellung eindeutig zusammen, andererseits versinnbildlicht sie den Spagat zwischen Schutz und Barriere, zwischen Politik und Realität, zwischen Natur und Gefahr.